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Start/Hauptamt schaffen

Hauptamt schaffen

Sehr viele Energiegenossenschaften sind ehrenamtlich geführt. Sollen neue Geschäftsfelder erschlossen oder bestehende weiterentwickelt und regelmäßig Projekte umgesetzt werden, erfordert das mehr Arbeitsaufwand und zusätzliche Kompetenzen. Das Modell Ehrenamt mit seinen begrenzten zeitlichen und fachlichen Ressourcen stößt an seine Grenzen. Verantwortliche scheuen trotzdem immer wieder das Risiko, Personal einzustellen. Gründe gibt es einige. Die Überschüsse reichen dafür noch nicht, es besteht Unsicherheit, ob sich das Personal auch rechnet, die Personalkosten könnten die Dividende schmälern oder einen negativen Jahresabschluss mit sich bringen. Doch eine ganze Reihe von Energiegenossenschaften haben gute Lösungen gefunden, um sich mit bezahltem Personal erfolgreich weiterzuentwickeln.

Vom Ehrenamt zur bezahlten Arbeit

Vom Minijob über freiberufliche Dienstleister:innen bis zu hauptamtlichen Kräften oder Tochtergesellschaften. In der Praxis gibt es eine Reihe von Lösungen, bezahltes Personal aufzubauen. Eine Auflistung der möglichen Stellen und Aufgaben finden Sie hier.

Energiegenossenschaft mit Personal entwickeln

Ein erster sinnvoller Schritt ist meist, die Verantwortlichen zu entlasten. Konkret heißt das: Die Vorstände delegieren Aufgaben (z.B. Mitgliederverwaltung, Buchhaltung, Social Media) und gewinnen so mehr Zeit für die strategische Entwicklung und für wertschöpfende Tätigkeiten. Die Wertschöpfung ist der Indikator für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Genossenschaft. Durch zusätzliche Zeit und Kompetenzen kann eine höhere Wertschöpfungstiefe erreicht werden. Der Fokus kann auf anspruchsvolle Projekte mit größeren Volumina wie PV-Freiflächenanlagen und Windenergieprojekte gelegt werden, um der Genossenschaft höhere Einnahmen und das finanzielle Polster für bezahlte Kräfte zu verschaffen. 

Personalführung und -verwaltung

Mit der Einstellung von Beschäftigten kommen zusätzliche Aufgaben und Pflichten auf die Genossenschaft zu, von der Einstellung über die Einarbeitung bis zu Entwicklungsgesprächen usw.

Klären Sie im Vorfeld diese Fragen:

  • Wer ist der verantwortliche Personalvorstand? Was konkret beinhaltet diese Verantwortung?
  • Wer führt Mitarbeiter- und Entwicklungsgespräche?
  • Wer übernimmt die Personalverwaltung, also z.B. Lohnabrechnungen, Meldungen an die Sozialversicherungen und das Finanzamt?
  • Wie bezahlen Sie die Person(en)? Nach Tarif?
  • Wie soll die Wochenarbeitszeit, wie die tägliche Verteilung der Stunden sein?
  • Wo ist der Arbeitsplatz?
  • Gibt es eine gemeinsame Cloud, ein Projektmanagementtool, sind Prozesse schriftlich dokumentiert oder sind diese aufzubauen?
  • Mit wem arbeitet der / die Beschäftigte hauptsächlich zusammen?

Die Wertschöpfungsstufen erweitern

Die meisten Energiegenossenschaften haben mit dem Bau von Photovoltaik-Dachanlagen als Kerngeschäftsfeld begonnen. Sie haben Eigentümer:innen mit geeigneten Dächern gefunden, eine Solarteursfirma beauftragt, die Finanzierung gesichert und sich um den laufenden Betrieb der Anlage gekümmert. Das hat sich geändert. Im Kern geht es um eine größere Wertschöpfungstiefe.

Mit diesen Fragen kann das Thema Wertschöpfung für Energiegenossenschaften konkretisiert werden:

  • Was sind die Stärken der Energiegenossenschaft?
  • Welche Leistungen werden durch die Energiegenossenschaft erbracht?
  • Welche Kompetenzen fehlen im Team der Energiegenossenschaft?
  • Welche Chancen eröffnen sich, wenn neue Kompetenzen aufgebaut werden?
  • Welche Wertschöpfungsstufen sind besonders wichtig und attraktiv?

Eine Reihe von Energiegenossenschaften erbringen die zuvor eingekauften Dienstleistungen nun selbst und realisieren so regelmäßig neue Projekte mit steigender Wirtschaftlichkeit. Sie fokussieren ihr Tun auf wenige, lohnende Geschäftsfelder und -modelle, investieren in Personal und erbringen möglichst viele wertschöpfende Tätigkeiten mit eigenen Kräften bis hin bis zur Rolle als vollständiger Solarteursbetrieb.

Mögliche Wertschöpfungsstufen

  • Akquise:
    1) Projekte identifizieren
    2) Interesse ermitteln
    3) Machbarkeit feststellen
    4) Vertrag abschließen
  • Entwicklung:
    1) Planung
    2) Genehmigung
    3) Ausschreibung
    4) Finanzierung
  • Bau:
    1) Materialbeschaffung
    2) Installation
    3) Abnahme
    4) Verkauf
  • Betrieb:
    1) Projektübernahme
    2) Geschäftliche Betriebsführung
    3) Technische Betriebsführung
    4) Wartung
    5) Repowering oder Rückbau

Vorteile & Nachteile

Nachteile

  • Finanzielle Risiken durch fixe Personalkosten
  • Mögliche Konflikte zwischen ehrenamtlich Aktiven und bezahlten Kräften

Vorteile

  • Ehrenamtliche Vorstände werden entlastet
  • Die Genossenschaft entwickelt sich weiter
  • Eine höhere Wertschöpfungstiefe in den wichtigen Geschäftsfeldern
  • Höhere zeitliche und fachliche Ressourcen bieten die Chance, die Wirkung zu steigern und regelmäßig Projekte zu realisieren
  • Junge Menschen können als Beschäftigte gewonnen werden

Weiterführende Informationen

Personalsuche

In Frage kommen Portale wie ee-Jobs, Green Jobs oder Goodjobs, LinkedIn, Indeed oder lokale begrenzte Jobportale von Tageszeitungen. Stellenanzeigen für Studierende finden Sie z.B. bei Studyflix.

Beispiel: Stellenanzeigen der EnergieGenossenschaft Inn-Salzach eG (EGIS eG) https://www.egis-energie.de/jobs/

Fortbildungen zu Management und Führung

Die genossenschaftlichen Akademien haben hier verschiedene Angebote entwickelt.

  • ABG GmbH in Beilngries www.abg-bayern.de
  • Akademie Deutscher Genossenschaften e.V. in Montabaur https://www.adg-akademie.de/impressum/
  • GenoAkademie GmbH & Co. KG in Rösrath-Forsbach www.genoakademie.de
  • Genossenschaftsakademie Weser-Ems in Rastede www.gawrastede.de

Praxisbeispiele

Die HEG Heidelberger Energiegenossenschaft hat in ihrer Tochtergesellschaft Ende 2023 16 Personen beschäftigt. https://www.heidelberger-energiegenossenschaft.de/

Die Inselwerke eG haben mit dem Geschäftsfeld Ladeinfrastruktur begonnen. Mittlerweile errichtet das Team Photovoltaikanlagen zwischen 5 kWp und 500 kWp, verkauft schlüsselfertige Anlagen oder finanziert, baut und betreibt Anlagen auf größeren Dächern selbst. https://www.inselwerke.de/

In der Eifel Energiegenossenschaft EEGON soll eine hauptamtliche Projektentwicklerin vor allem die Entwicklung von Bürgersolar- und Windparks voranbringen. Das Ziel der EEGON ist, als Generalunternehmerin bei den Projekten zu fungieren. https://www.eegon.de/

Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V.

www.dgrv.de

 

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